Vincent Labrune, der amtierende Präsident der französischen Fußballliga (LFP), steht weiterhin im Rampenlicht des französischen Fußballs. Trotz anhaltender Kontroversen wurde er kürzlich für eine weitere vierjährige Amtszeit wiedergewählt, was seine Position als einflussreiche Figur im französischen Fußball festigt.
Überwältigende Wiederwahl
Am 10. September 2024 wurde Labrune mit einer überwältigenden Mehrheit von 85,67% der Stimmen in der ersten Wahlrunde wiedergewählt. Diese deutliche Unterstützung kam überraschend, da er in den Monaten zuvor wegen seiner Handhabung der TV-Rechte der Liga kritisiert worden war.
Herausforderungen und Erfolge
Labrunes erste Amtszeit war geprägt von Krisenbewältigung und langfristigen Lösungsansätzen:
- TV-Rechte-Krise: Nach dem Zusammenbruch des Mediapro-Vertrags musste Labrune die Erwartungen für den Verkauf der Übertragungsrechte 2024-29 deutlich senken. Statt der angestrebten 1 Milliarde Euro jährlich wurden schließlich 500 Millionen Euro pro Jahr mit DAZN und BeIN Sports vereinbar.
- CVC-Investition: 2022 sicherte Labrune eine Investition von 1,5 Milliarden Euro durch die Private-Equity-Firma CVC Capital Partners, die im Gegenzug einen 13,5%-Anteil an einer neuen kommerziellen Tochtergesellschaft der LFP erhielt.
Zukunftspläne
Für seine zweite Amtszeit hat Labrune ambitionierte Ziele:
- Reduzierung des Defizits der Clubs
- Steigerung des Werts der Wettbewerbe
- Engere Zusammenarbeit mit Sendern und CVC

Kritik und Kontroversen
Trotz seiner Wiederwahl bleibt Labrune eine umstrittene Figur:
- Sein Gehalt von 1,2 Millionen Euro jährlich sorgte für Kritik, obwohl er nach seiner Wiederwahl eine Reduzierung ankündigte.
- Die Handhabung der TV-Rechte-Krise und der CVC-Deal wurden von einigen Clubs und Beobachtern kritisch gesehen.
Fazit
Vincent Labrune steht vor der Herausforderung, den französischen Profifußball in einer Zeit des Wandels zu führen. Seine überzeugende Wiederwahl gibt ihm ein starkes Mandat, aber er muss beweisen, dass er aus den Erfahrungen seiner ersten Amtszeit gelernt hat und den Ligafußball in Frankreich erfolgreich in die Zukunft führen kann.